Die antike Formgebung war maßgebend für die Zeit des ausgehende 18. Jahrhunderts und zeigt den gestalterischen Wandel der barocken Formensprache hin zum Klassizismus.
Mit der Gestaltung von Uhrgehäusen aus Meissener Porzellan befassten sich als eine der Ersten Georg Fritzsche (1698-?) und Johann Gottlieb Kirchner (1706-?) ab etwa 1726. Bei den frühen Meissener Uhren sind die Figuren dem Gehäuse völlig untergeordnet. Sie sind schmückendes Beiwerk. Anfang des 20. Jahrhunderts dagegen sind die Figuren die Hauptelemente und die Uhr spielt nur noch eine Nebenrolle.
Die technische Entwicklung der Uhrwerke beeinflusste den Stil der Uhrgehäuse, ebenso wie der Kunstgeschmack der jeweiligen Zeit. Mitte des 18. Jahrhunderts setzte die Zusammenarbeit der Uhrmacher mit Schreinern, Bronzegießern, Graveuren und Vergoldern, später auch der Emaillierer neue Impulse. Fein gravierte, ziselierte und feuervergoldete Bronzegehäuse im Stil zwischen Louis XV. und Louis XVI. kamen in Mode. Kostbare Porzellangehäuse, Fayence- und Majolikaarbeiten entstanden. Louis-XV.-Pendulen (Pendeluhren), montiert mit wertvollen Porzellangruppen gehören zu den kostbarsten Uhren aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts. Viele Uhren entstanden offenbar für die Liebhaberei des Fürsten oder für die fürstliche Kunstkammer oder als wertvolles Geschenk.