Die Holz-Figur stammt aus China und wurde wohl im 19. Jh. gefertigt. Auf der Rückseite der Skulptur ist zu erkennen, dass sie einst Teil einer größeren Schnitzarbeit gewesen sein muss. Der Sockel und die Beschriftung sind nachträgliche Ergänzungen. Es handelt sich um die Abbildung eines chinesischen Erdgottes. Chinesische Erdgötter, u.a. Tudigong, Sheshen oder auch Yéyé genannt, wirken an einem Ort und wechseln diesen nicht. Sie leben mit Menschen zusammen und werden mit Altären verehrt. Wie die Figur in Waldenburg werden sie meist als freundliche alte Männer mit langem Bart dargestellt.
Lange galt das Objekt als Teil der barocken Linck-Sammlung, die zahlreiche Statuetten des 18. Jahrhunderts aus Speckstein oder Holz mit religiösen Motiven umfasst – typische Export-Ware aus Asien für den europäischen Markt und barocke Kunst- und Wunderkammern. Neuere Recherchen haben ergeben, dass die Statuette aus China stammt und dort während der Niederschlagung der Boxer-Aufstände mitgenommen wurde (Fanny Stoye). 1936 kam die Figur als Geschenk der Witwe des Matrosen Kurt Heinemann aus dem thüringischen Rudolstadt an Fürst Günther von Schönburg-Waldenburg (1887-1960) nach Waldenburg.