Neun Zifferblätter mit einer Fülle von astronomischen und chronometrischen Angaben bestimmen das Äußere dieser quaderförmigen Uhr. Auf der Oberseite befindet sich das horizontale Hauptzifferblatt, das von einem Astrolabium dominiert wird. Mit Hilfe dieser beweglichen Sternkarte lassen sich sowohl astrologische wie auch astronomische Angaben ablesen, etwa Höhe, Auf- und Untergang der Fixsterne und ihre Stellung innerhalb der jeweiligen Häuser. Die vier Seitenflächen tragen je zwei Hilfszifferblätter. In der Bodenplatte ist neben vier Sonnenuhren die Signatur des 1567-96 in Augsburg tätigen Uhrmachers Johann Reinold eingraviert. Reinhold stellte die Uhr wohl als sein Meisterstück im Herbst 1581 fertig, überarbeitete sie 1592 erneut und passte sie dem 1582 eingeführten Gregorianischen Kalender an. Seine Uhr stellt einen Höhepunkt in der Uhrmacherkunst der Renaissance dar. Neben ihrer bemerkenswerten Genauigkeit liefert sie zudem außerordentlich detaillierte Angaben zur Berechnung des Osterfestes.