Sayner Neujahrsplakette für das Neujahr 1836 in Eisenguss geschwärzt mit Darstellung der St. Kastorkirche in Koblenz im Relief. Auf der Rückseite ist eine Drahtaufhängeöse befestigt. Das Modell stammt von C. C. Kramer. Die Plakette ist oben beschriftet mit "SAYNERHUETTE MDCCCXXXVI" und unten "ST. CASTORKIRCHE ZU COBLENZ / EINGEWEIHT DCCCXXXVI / ZUR TAUSENDJÄHRIGEN JUBELFEIER". Die Plakette wurde anlässlich der 1000-jährigen Gründungsjubiläums von der königlich-preußischen Sayner Hütte herausgegeben.
Die Plakette zeigt die ehemalige Stiftskirche St. Kastor in Koblenz von Südosten. Es handelt sich um eine dreischiffige Emporenbasilika mit Querhaus, Chor- und Doppelturmfassade auf den Fundamenten des karolingischen Vorgängerbaus. Kaiser Ludwig der Fromme hatte maßgeblich Anteil an der Gründung von Kirche und Stift im Jahre 836. Zur Weihe ließ Erzbischof Hetti von Trier den größeren Teil der Gebeine des heiligen Kastor aus Karden überführen. Die Kirche Ludwigs war ein großer Saalbau mit Querhaus, Apsis mit äußerem Umgang, einem Rundbau im Chorscheitel sowie Torhaus und Atrium im Westen. Der Rundbau diente als Aufbewahrungsort der Reliquien. Nach dem Wiederaufbau der Ostteile nach dem Normannensturm 882 wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts die heutige Doppelturmfassade unter Erzbischof Poppo begonnen und in der 2. Hälfte des 11. Jahrhunderts mit 5 Geschossen abgeschlossen. In der Folgezeit wurde der karolingische Saalbau zuerst durch ein Langhaus mit Flachdecke und später mit Netzgewölbe ersetzt und durch kreuzgewölbte Seitenschiffe erweitert. Die Stiftskirche diente zeitweise als Grablege der Trierer Erzbischöfe, wie u.a. das Grabmal Kunos von Falkenstein bezeugt.