Die Amulettscheiben ähneln den „bozbend“-Amuletten. „Bozbend“ setzt sich aus den Ausdrücken „boz“ (grau, weißlich-grau, hellblau) und „bend“ (Mauer, Wall) zusammen. Vermutlich steht die Bezeichnung metaphorisch für ein räumlich abgegrenztes Weltbild, in dem Bezug auf die graue Erde und das blaue Wasser genommen wird. Mit dem Wort „bozbend“ werden verschiedene Formen wie Zylinder, Quadrat, Trapez und Kreis und deren Anwendungen verbunden: entweder als Amulett oder als Schmuckelement. Hauptsächlich treten „bozbend“ als Amulett in Röhren- und Kreisform auf. Der Schmuck kann einen Hohlkörper bilden und mitunter an einer Seite geöffnet werden. Hohlkörper wird dann zur Lagerung verschiedener Kleinigkeiten oder Gebete genutzt. Die Amulette werden an die Kleidung genäht oder an Ketten und Bändern um den Hals getragen. Kinderschmuck hat in erster Linie eine magische Schutzfunktion. Die beiden Amulettscheiben sind baugleich. Die Scheiben sind kreisrund mit vier angelöteten Ösen an den Seiten. Vermutlich sollen so die vier Kardinalsrichtungen repräsentiert werden. Im Zentrum der Scheibe befindet sich ein runder, durchbohrter Karneol in einer Fassung. Um den Karneol herum sind sieben vergoldete, geprägte Applikationen angelötet. Die Prägung der Applikationen erinnert an Ahnenmotive.
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