Jagdbuch des Herzog Ernst II. von Sachsen-Hildburghausen, geschrieben und illustriert vom Hofmaler Georg Paulus Ermels im Zeitraum 1692 - 1706
Georg Paulus Ermels fertigte für Herzog Ernst II. von Sachsen-Hildburghausen ein Jagdbuch an, in dem 44 Jagden aus der Zeit vom 11. Juli 1692 bis zum 27. August 1706 verzeichnet sind. Zu den landesherrlichen Jagden werden jeweils eine kurze Beschreibung und eine ganzseitige Farbskizze gegeben. Die letzen Skizzen und der letzte Bericht sind unvollendet. Das Jagdbuch des Hildburghäuser Herzogs unterscheidet sich von den bekannten Jagdbüchern Wolfgang Birkners durch die besonders detaillierten Jagdberichte, die den bildlichen Darstellung beigefügt sind. So gestatten die Jagdberichte einen konkreten Einblick in die Jagdgepflogenheiten des herzoglichen Hofes. Im Allgemeinen währten die in das Buch aufgenommenen Hofjagden drei bis acht Tage. Die längste Jagd fand 1703 statt und dauerte 13 Tage. Die Berichte sind sehr ausführlich und beschreiben neben den Vorbereitungen zur Jagd den Ort und den Tag des Abjagens, den genauen Ablauf, die fürstlichen Teilnehmer und die Strecke. So kann vor allem genau rekonstruiert werden, welchen räumlichen und zeitlichen Umfang die Jagdvorbereitungen einnahmen. Das Jagdbuch stellt eine wichtige volkskundliche Quelle für das ehemalige Herzogtum Sachsen-Hildburghausen (1680-1826) dar. Wegen seines schlechten Erhaltungszustandes wurde das Jagdbuch 1972-1973 einer Restaurierung unterzogen. 127 Seiten mit 39 farbigen Zeichnungen und 1 Bleistiftskizze, ursprünglich mit Bindebändern versehen.