Bruststück des jungen Johannes Calvin (1509-1564), gerahmt in historischem Rahmen. Der Maler ist unbekannt, das Werk wird dem Kreis um Hans Holbein d. J. zugeschrieben und entstand um 1534.
Der Genfer Reformator gilt als der wohl einflussreichste Reformator der zweiten Generation. Nach seinem Jurastudium in Paris bekannte sich der Franzose zur Reformation und floh 1535 ins schweizerische Exil. In Basel veröffentlichte er 1536 sein theologisches Hauptwerk, den "Unterricht in der christlichen Religion" ("Christianae Religionis Institutio"). Während seiner Straßburger Zeit 1538-41 knüpfte Calvin Kontakte zu führenden Vertretern der deutschen Reformation, insbesondere zu Philipp Melanchthon und Martin Bucer. Danach ließ er sich endgültig in Genf nieder. Der Auf- und Ausbau der Genfer Kirche war sein Lebenswerk. Seine Kirchenordnung war auf strenge Gemeinzucht und religiös-soziale Disziplinierung der Gesellschaft angelegt. Der heftige Kampf zwischen seinen Anhängern und Gegnern endete erst 1555 zugunsten seiner Lehre. [Tekampe, Haase, Knapp]