Porträt der Königin Elisabeth Christine von Preußen, geb. Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern von Antoine Pesne (Werkstatt).
Die Königin blickt en face den Betrachter an. Sie trägt ein reich mit Spitze verziertes Kleid, um die Schultern einen umgelegten, leuchtend roten Hermelinmantel mit preußischen Königskronen. An der Brust vor dem Dekolleté befindet sich ein kleines Bukett aus weißem Jasmin mit roten Nelken.
Über den grau-weiß gepuderten Haaren trägt sie eine schwarze Haube, die mit einer feinen Schleife am Hals gehalten wird.
Im Hintergrund des Porträts wird eine Parklandschaft sichtbar, ohne daß sie sich sicher zuordnen ließe.
Das Gemälde ist in fein lasierender Malweise ausgeführt und läßt sich mit einer Reihe von Bildnissen von Pesne bzw. aus dessen Werkstatt und zeitgenössischen Repliken vergleichen - ihnen allen ist eine ähnliche Darstellungsweise eigen. Dazu gehören Gemälde u.a. im Neuen Palais in Potsdam, auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen sowie im Stadtmuseum Bad Gandersheim. Die roten Nelken stellen in allen Fällen ein immer wiederkehrendes Motiv dar.
Das Bild wird auf Schloß Wernigerode im Königs-Wohnzimmer ausgestellt, direkt an der linken Wand neben einem Bildnis ihres Gemahls, Friedrichs des Großen. Dies entspricht der ursprünglichen Bildanordnung in diesem Raum, bevor durch die Entmilitarisierungsaktion der Roten Armee vom Dezember 1946 die Gemälde mit Uniformen zerstört worden sind.
Christian Juranek