Anonymer Holzstich (nach Zeichnung des Malers und Lithographen Gottlob Theuerkauf [1833–1911]), 1869
Illustration zu dem anonym erschienen Textbeitrag "Die Spandauer Geschützgießerei" in: Über Land und Meer. Allgemeine Illustrirte Zeitung (Stuttgart), Bd. 21, Jg. 11, Bd. 1, No. 14, Jan. 1869, Text S. 224–225, Abb. S. 225. [Der zugehörige Text liegt im Archiv nicht vor.]
Die Geschützgießerei war nach Fertigstellung der 1853/54 errichteten Gebäude (Entwurf: Oberstleutnant Schür) 1855 aus Berlin nach Spandau verlegt worden. Sie befand sich hier am nördlichen Ende des Stresow auf dem linken Spreeufer, kurz vor der Mündung der Spree in die Havel (2023 teilweise zu den Grundstücken Am Schlangengraben 3 und 5 gehörig). Auf dem Holzstich fällt der Blick von Südwesten auf die Hauptfront mit den beiden östlichen von drei (nicht mehr existenten) symmetrisch angeordneten Kopfbauten. Es handelt sich um Dienstgebäude mit Wohnungen und Büros, dazwischen die Tordurchfahrten zum Hof. Das in Sonnenlicht getauchte mittlere Gebäude, links im Bild, enthielt die Dienstwohnungen des Direktors und seiner Assistenten, sämtlich Offizere. In den beiden anderen Gebäuden befanden sich Büros, Modellsäle und Laboratorien, während die eigentlichen Fabrikationsgebäude rückwärtig auf dem Hof standen, im Bildhintergrund an den Schornsteinen erkennbar.
Provenienz: Erworben 2021.
Literatur zur Geschützgießerei: Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Stadt und Bezirk Spandau. Bearb. von Gunther Jahn. Berlin 1971, S. 408–410.