Ansichtskarte mit fünf chromolithographischen Ansichten, rechts betitelt "GRUSS aus Königswalde, Nm." Hauptbild rechts oben: "Total-Ansicht." (Stadtansicht von Nordosten). Rechts außen: "Krieger Denkm." (Kriegerdenkmal). Bahnhof." Links oben: "Mausethurm." Darunter: "Gasthaus-Seeschloss". Ganz unten links (unbezeichnet): Schilfufer mit Ruderboot.
In Kleindruck am linken Rand Herstellerangabe "Druck v. H. Volk, Kunstanstalt Heilbronn.", am rechten Rand oben "Verlag von E. Zerbe, PHOTOGRAPH, KÖNIGSWALDE". Links unten Bestellnummer "3093".
Rechts unten Textfeld, mit Bleistift beschriftet: Datum "31. Mai 1903." sowie 12 Unterschriften.
Anschriftenseite mit grünem Linienvordruck "Postkarte", mit Bleistift adressiert "(An) den Touristen-Club für die Mark Brandenburg (in) Berlin C 2. / Neue Friedrichstr. 35". Frankiert mit grüner 5-Pfennig-Germania-Briefmarke, abgestempelt "KÖNIGSWALDE (NEUMARK) / 1 6 / 03 / 8-9V." Links Stempel des Empfängerpostamtes "Bestellt vom Brief-Postamte / 2 6 03 / 7 1/4-8 1/2V."
Die Karte ist eines von vielen im Archiv überlieferten Beispielen für postalische Grüße, die die Teilnehmer einer Wanderfahrt des Touristenklubs für die Mark Brandenburg (1935 umbenannt in Landesgeschichtliche Vereinigung für die Mark Brandenburg) an das Vereinslokal nach Berlin schickten, wo sie dem Aufbau und der Vermehrung der Ansichtskarten-Sammlung des Klubs dienten. Als Wanderführer fungierte im vorliegenden Fall, am 31. Mai und 1. Juni 1903, das Mitglied Richard Peck, der natürlich auch unter den Unterzeichnern der Postkarte zu finden ist. Peck veröffentlichte in der August-Nummer der "Monats-Blätter des Touristenklub für die Mark Brandenburg" (Jg. 12, 1903, Nr. 8, S. 93–96) einen ausführlichen Wanderbericht: "Pfingst-Wanderfahrt am 31. Mai und 1. Juli 1903 nach Frankfurt a. O., Zielenzig, Gleissen, Königswalde, Herzogswalde und Drossen." Darin heißt es u.a. (S. 94): "In Münchebergs Gasthof [in Königswalde] harrte unserer [so!] eine arge Enttäuschung. Wohl trafen wir das bestellte Mittagessen pünktlich an, aber das Gebotene war nicht programmgemäß ausgeführt und konnte uns in keiner Weise befriedigen. Am angenehmsten empfanden wir die zweistündige Ruhe, die wir uns hier gönnten, um die gesunkenen Lebensgeister wieder aufzufrischen." Offenkundig wurde die vorliegende Ansichtskarte hier währenddessen erworben, beschrieben und versandfertig gemacht.
Provenienz: Erworben 1903 (Geschenk von Klubmitgliedern).