Die großformatige, zweibändige so genannte Genfer Bibel wurde 1560 in Genf von Robert Estienne gedruckt und setzte sich als erste französischsprachige Bibel im gesamten französischsprachigen Protestantismus durch.
Es handelt sich um eine Übersetzung von Pierre Robert Olivétan (1506-1538) mit einem Vorwort von Calvin, sowie um weitere Ergänzungen wie Apokryphen, einen Abschnitt über die Geschichte Roms mit Landkarte, Seiten mit theologischen Registern und Tabellen und einem reformierten Liederbuch mit Psalmen und Noten. Die Bildtafeln stammen von dem Zeichner und Holzschneider Pierre Cruche, der gemäß calvinistischer Regeln nur Bauwerke und Gegenstände, also keine Heiligen oder Christusfiguren darstellte.
Bemerkenswert ist bei diesem Exemplar, dass zahlreiche Leerseiten eingebunden wurden, auf denen sich handschriftliche Kommentare befinden. Es ist daher davon auszugehen, dass diese Bibel auch Lehr- und Studienzwecken diente.
Die französischsprachige Genfer Bibel kam über die aus Frankreich vertriebenen Hugenotten, die in benachbarten protestantischen Fürstentümern Asyl suchten, auch in deutsche Regionen wie das badische Friedrichstal.