Auf einem Berg im Hintergrund, der fast bis an den oberen Bildrand reicht, thront die Burg Arras über dem Moseltal. Die steil abfallenden Hänge lenken den Blick auf die Eisenhütte bei Alf, direkt an der Mosel gelegen. Die rauchenden Schornsteine künden von der aufkommenden Industrialisierung an der Mosel. Das Aquatinta-Blatt wurde später kunstvoll handkoloriert.
Der Schweizer Maler, Zeichner und Radierer Carl Bodmer machte sich vor allem als Illustrator einen Namen. In Deutschland wurde er insbesondere durch seine zart aquarellierten Landschaften des Rheins, der Mosel und der Lahn bekannt. 1829 verließ er mit 19 Jahren die Schweiz und wanderte rheinabwärts bis nach Koblenz. Von seiner Wanderung sind 60 Veduten und romantische Rhein- und Mosellandschaften bekannt. Im Jahr 1831 erschien sein Album »Malerische Ansichten der Mosel von Trier bis Coblenz«. Aus dieser Zeit dürfte auch die Ansicht der Burg Arras mit der Eisenhütte bei Alf stammen. Angefertigt wurden Stadt- und Landschaftsansichten häufig als Reiseandenken und Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Der aufkommende Moseltourismus spielte für die Verbreitung eine große Rolle.