Namensgebend für das Retabel aus Tullau ist die zentrale Marienskulptur im Schrein, sie trägt den nackten Christus auf dem Arm. Dieser hält einen Granatapfel in der einen und einen Saugbeutel in der anderen Hand. Während der Granatapfel für sein zukünftiges Leiden steht, passt ein Saugbeutel in die Lebenswelt eines Säuglings, als Pendant zu unserem heutigen Schnuller. Flankiert wird Maria von zwei Frauenfiguren, von denen die linke die hl. Margareta darstellt, bei der rechten handelt es sich um die hl. Notburga. Im Auszug über dem Schrein ist die Verkündigung an Maria dargestellt. Die gemalten Flügel zeigen weitere Szenen aus dem Leben Marias. Ursprünglich war das Marienretabel zusätzlich noch mit festen Standflügeln ausgestattet.
[Celia Maurer]