Bei dieser Handzeichnung handelt es sich um die Antikenrezeption einer Skultur der Niobe. Als Vorbild dürfte die Statue der Niobe mit einem ihrer Kinder gedient haben, die in den Uffizien in Florenz steht. Verzichtet wurde bei der Handzeichnung auf die Darstellung des Kindes.
Niobe ist in einer Dreiviertelansicht abgebildet und nach links gewandt. Das rechte Bein steht gerade und durchgestreckt auf dem Boden und auch der Fuß wird vollständig von dem Gewand verdeckt. Das linke Bein ist gebeugt und der, unter dem Gewandstoff hervorstehende und mit einer Sandale beschuhte Fuß, berührt den Boden nur mit dem vorderen und inneren Fußteil. Das lange Gewand ist unterhalb der Brust der jungen Frau gegürtet und an den Schultern befestigt. Die Arme sind unbedeckt. Der linke Arm ist gebeugt und seitlich vor den Körper geführt und die Hand geöffnet. Der rechte Arm ist ebenfalls gebeugt, jedoch nach oben geführt, sodass sich die Hand ein Stück oberhalb des Kopfes befindet. In dieser hält Niobe das eine Ende eines Tuches, das von dort hinter ihrem Rücken nach unten fällt und auf Hüfthöhe nach vorne tritt und auf ihrem linken Oberschenkel aufliegt.
Das Gesicht der Niobe ist Profil angegeben und die Augen gesenkt. Das Haar ist der jungen Frau nach oben und hinten gesteckt, ein breites Band befindet sich zudem in ihrer Frisur.
bez. u.: Alia filia Niobes ibitem