Der Eimer aus spiralgewickelter, gewachster Pappe wurde in einem Privathaushalt sekundär zur Aufbewahrung von Wollresten genutzt. Die ursprüngliche Verwendung ist nicht mehr ersichtlich. Ungewöhnlich ist die Größe des Behälters, die die Standardvolumina der Eimer - 6,3 L und 11 L - deutlich übersteigt.
Die in der DDR weit verbreiteten Pappeimer bestehen zum Großteil aus Altpapier. Sie wurden vor allem für den Transport von Lebensmitteln wie Marinaden, Senf, Sirup oder Feinkostsalaten verwendet. Auch chemisch-technische Güter wie Bohnerwachs und Farben sowie verschiedene Pulver und Granulate gab es abgefüllt in Pappeimern. Die Herstellung der Eimer erfolgte in der Junghansfabrik in Rittersgrün, ab 1971 als Teil des VEB Pirol Lößnitz und im VEB Verpackungsmittelwerk Bernsbach. Die Ziehpappen für Boden und Deckel stellte unter anderem die Fa. R. Wintermann in der Papiermühle Niederzwönitz her. Da vor allem Einzelhandelsgeschäfte wie Konsummärkte und HO-Läden oder Gastronomiebetriebe diese Eimer erhielten, um dem Endverbraucher daraus nur die benötigten Mengen abzufüllen, wurde auf eine besondere Gestaltung der Behälter verzichtet.
Durch ihre Haltbarkeit und Belastbarkeit war den Eimern oft ein langes Nachleben in Privathaushalten beschieden, wo sie unter anderem als Kohleeimer Verwendung fanden.