Nikephoros I. (* wohl 757/58; † 828) war ein byzantinischer Geschichtsschreiber und Patriarch von Konstantinopel.
Nikephoros war der Sohn eines kaiserlichen Sekretärs namens Theodoros. Er selbst bekleidete ...
später denselben Posten (bezeugt 787). Irgendwann nach 787, wahrscheinlich 797, zog er sich (vielleicht gezwungenermaßen) ins Privatleben zurück und war anschließend auch karitativ tätig. Im Jahr 806 wurde er als Laie zum Patriarchen gewählt und innerhalb weniger Tage zum Bischof geweiht; es ist recht wahrscheinlich, dass Nikephoros ein Kompromisskandidat war. Während des sogenannten moichianischen Streits, der durch die zweite Heirat Kaiser Konstantins VI. ausgelöst worden war, unterstützte er Kaiser Nikephoros I. und rehabilitierte den darin verwickelten Oikonomos Iosephos. Dagegen protestierte vergeblich Theodoros Studites, doch wurden die sogenannten Studiten von einer Synode verurteilt. Als Theodoros 811/12 vom neuen Kaiser Michael I. begnadigt wurde und zu dessen Ratgeber aufstieg, stand Theodoros in Opposition zu Nikephoros. Als Befürworter der Bilderverehrung trat Nikephoros 814 Kaiser Leon V. entgegen, als dieser eine bilderfeindliche Politik betrieb (siehe Byzantinischer Bilderstreit). Der Kaiser setzte jedoch seine Absetzung durch eine Synode durch und Nikephoros trat schließlich im März 815 zurück. Er starb 828 als Verbannter in einem Kloster.
Einen relativ ausführlichen, teils aber lückenhaften und mit topischen Elementen ausgeschmückten Bericht zu seinem Leben bietet die von Ignatios Diakonos verfasste Vita. (Wikipedia, 22.12.2020.)