museum-digital
CTRL + Y
en
GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Porträtsammlung Freundschaftstempel [M 34/2000 DLG]
Porträt Friedrich II. König von Preußen (von Anna Dorothea Therbusch) (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Gleimhaus Halberstadt / Ulrich Schrader (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Porträt Friedrich II. König von Preußen

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Heinrich Franke war ein nicht sonderlich produktiver Berliner Porträtist. Sein Name ist hauptsächlich mit Porträts des durch den Siebenjährigen Krieg gealterten preußischen Königs verbunden. Obgleich diese Porträts im Auftrag Friedrichs II. selbst entstanden, ist nicht gesichert, dass dem Maler Porträtsitzungen gewährt wurden, die der König bekanntlich seit der Thronbesteigung grundsätzlich verweigerte.
Franke schuf mehrere Typen von Porträts Friedrichs, von denen dasjenige des den Hut ziehenden Monarchen überaus häufig kopiert und in der Kunstgeschichte berühmt wurde. Als Typus eines Königsporträts war diese Bildfindung völlig neuartig. Sie setzt Friedrich als Inbegriff des aufklärerischen Monarchen, der sich als Diener des Staates versteht und mithin vor dem Untertan auch den Hut zieht, in Szene. Auch ein zweiter Typus Frankes, der allerdings außer dem vorliegenden Brustbild und einem Kniestück, das vor wenigen Jahren von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erworben wurde, sowie einem weiteren Kniestück unbekannten Verbleibs keine weitere Verbreitung gefunden hat, ist als Königsbildnis ungewöhnlich, wird gleichwohl dem besonderen Königtum Friedrichs II., seiner Rolle als ‚roi philosophe‘, dezidiert gerecht, der Herrscher im Gelehrtenbildnis.
Die beiden Kniestücke zeigen den König am Schreibtisch bei schriftstellerischer Arbeit. Im einen Fall hat er den Blick in dem im Denker- und Künstlerporträt geläufigen Gestus der Inspiration in unbestimmte Ferne erhoben. Im anderen Fall, dem unser Brustbild entspricht, sinnierend und zugleich empfindsam bei der Korrespondenz. Das Brustbild ist freilich erst durch die Kenntnis des ausführlichen Kniestücks mit den Schriftsteller-Attributen verständlich. Ohne diese erscheinen die himmelwärts gerichteten Augen bei seitlich geneigtem Kopf als Hundeblick, nicht als die Attitüde des roi philosophe.
Das vorliegende Porträt stammt aus englischem Besitz. Die Zuschreibung an Heinrich Franke, die Helmut Börsch-Supan, Berlin, 2008, anstatt der bisherigen an Anna Dorothea Therbusch vorgeschlagen hat, bestätigt sich durch den Zusammenhang mit dem genannten Kniestück. Die Schulung Heinrich Frankes durch die Therbusch ist insbesondere dem elaborierten Rot seiner Bildnisse anzusehen. Zu den Fachgebieten der Therbusch wie auch ihrer Schwester Rosina de Gasc und ihres Bruders Christoph Friedrich Reinhold Lisiewski gehörte auch das Kerzenlichtbild, in dem sich Franke bei dem erwähnten Kniestück ebenfalls versuchte.
Das vorliegende Gemälde wurde dem Gleimhaus vom Land Sachsen-Anhalt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

57 x 49,5 cm (mit Rahmen 73,3 x 56,5 x 6,7 cm)

Literature

  • Lacher, Reimar F. (2017): "Friedrich, unser Held" - Gleim und sein König. Göttingen, S. 113 f
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Object from: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.