Die Radierung von Orazio Borgianni (1574-1616) ist Francisco Ruiz de Castro (1579-1637) gewidmet, von 1609 bis 1615 spanischer Botschafter in Rom, der laut Inschrift im Besitz eines ähnlichen Gemäldes war. Die Komposition erinnert in ihrer extremen Perspektive an Mantegnas ’Chriso in scurto’ (Mailand, Brera). Die Lichtführung mit den Hell/Dunkel-Kontrasten ist dem Einfluss Caravaggios geschuldet, von dem das Spätwerk Borgiannis geprägt ist.
Sockelinschrift mit Widmung und Signatur "Horatius Borgiannus" sowie einem Gebet "Dulces Exuvias a morte et amore relictas/ Christe tuas video, cum lachrimisque solo …" (Ich sehe deine süße sterbliche Hülle, Christus, vom Tod und aus Liebe zurückgelassen, und verehre sie unter Tränen …).
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