museum-digital
CTRL + Y
en
Stadtmuseum Simeonstift Trier Ostasiatika [XI 0357]
Katabori-Netsuke des Kappa, mit einem Fuß in einer großer Muschel gefangen (Stadtmuseum Simeonstift Trier CC BY-NC-ND)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Simeonstift Trier (CC BY-NC-ND)
2 / 2 Previous<- Next->

Katabori-Netsuke des Kappa, mit einem Fuß in einer großer Muschel gefangen

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Über eine große, glattwandige Hamaguri-Muschel klettert ein affenähnliches Mischwesen mit geschupptem Körper, Affenkopf mit längerem, glattem Haar und kreisrunder Mulde in der Schädelkrone. Sein rechter Fuß ist in der Muschel eingeklemmt. Die beiden Himotōshi auf der Unterseite haben unterschiedliche Größen und Formen. Es handelt sich bei der gefangenen Figur um den Wassergeist Kappa, ein Fabelwesen aus Erzählungen, das in Flüssen und Teichen lebt. Es gilt als übermutig und zügellos und ist stets zu bösen Streichen aufgelegt. Der Sage nach zieht es mit Vorliebe junge Frauen, Kinder und Pferde in die Tiefe, um sie zu ertränken und dann zu verschlingen. Aber auch dieses Fabelwesen hat einen Schwachpunkt. Aus der mit Flüssigkeit gefüllten tellerförmigen Vertiefung auf seinem Scheitel zieht es seine Kraft, und wenn dieses Lebenselixier vergossen wird, wird es hilflos. Der beliebte Typ dieser Darstellung ist eine Anspielung auf die Gefahren des Verliebtseins. Denn betrachtet man die Muschel, wie in der japanischen Ikonographie durchaus üblich, als Sinnbild für die weiblichen Genitalien, hat sich das Schicksal für den Kappa, der sich sonst sogar verwandelt, um Mädchen zu verführen, augenblicklich gewendet. Er ist derjenige, der gefangen und nun selbst Opfer weiblicher Begierde geworden ist. Um die erotische Aussage der Darstellung zu unterstreichen, sind sogar die Hoden des Kappa erkennbar ausgeformt. Dieses Motiv machte den Schnitzer Suketaga aus Hida (1852–1915) berühmt. Das im 19. Jahrhundert beliebte Motiv wurde aber auch von vielen anderen Künstlern wie Rensai und im vorliegenden Fall Masatoshi aufgegriffen und umgesetzt.

Material/Technique

Elfenbein und Horn

Measurements

3,8 x 4,2 x 3,8 cm

Stadtmuseum Simeonstift Trier

Object from: Stadtmuseum Simeonstift Trier

Das Museum ist ein stadtgeschichtliches Museum mit Sammlungsschwerpunkten auf Zeugnissen der Trierer Stadtgeschichte sowie auf Kunst und Kultur der...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.