museum-digital
CTRL + Y
en
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Religion und Glaube [VI/27/57 (alte Nr. 444)]
Thronende Madonna aus Stöckheim (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel / Detlef Witt (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Previous<- Next->

Thronende Madonna aus Stöckheim

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Die thronende Madonna wird vor allem durch den agilen Stand des drallen Kindes und durch den plastischen Faltenwurf des Kleides im Kniebereich geprägt. Ihre Augen sind sorgfältig ausgearbeitet. Die Figur ist rückseitig unbearbeitet und flach belassen. Ihre Fassung ist teilweise rekonstruierbar: Der Mantel war rot, das Futter azuritfarbig, das Kleid hatte eine Metallauflage.

Die sehr qualitätsvolle thronende Madonna zeigt in der Komposition auffällige Gemeinsamkeiten mit der Maria in der Epiphanie des Hamburger Petrikirchaltars des Meisters Bertram von Minden (1383 vollendet, jetzt Hamburger Kunsthalle). Ein Zusammenhang zur Skulptur des mit diesem in Verbindung stehen Werkkreises besteht aber nicht. Die Verwandtschaft ist wohl über die gemeinsamen künstlerischen – böhmischen – Vorbilder zu erklären. Nicht auszuschließen sind konkrete böhmische Bezüge.
Besonders das lebensvolle, agile Kind, das von der freundlich lächelnden Mutter kaum zu bändigen ist, erinnert in der Auffassung sehr konkret an böhmische Kunstwerke um 1360 wie die Madonna aus Saras (Prag, Nationalgalerie) – auch wenn bezüglich der Handschrift keine engeren Bezüge bestehen.
Angesichts der böhmischen Herrschaft in der Mark Brandenburg seit 1373 und dem Ausbau der Tangermünder Burg zur kaiserlichen Residenz durch Karl IV. ist mit der Anwesenheit böhmischer Künstler in der Altmark zu rechnen. Vielleicht schuf ein solcher die Stöckheimer Madonna.

Material/Technique

Weiches Laubholz mit Resten der Polychromie

Measurements

H 67,0 cm; B 31,0 cm; T 17,0 cm

Literature

  • Knüvener, Peter (2009): Unbekannte Retabel und Skulpturen des frühen 14. Jahrhunderts in Brandenburg und benachbarten Gebieten, in: Fajt, Jiří; Langer, Andrea (Hg.): Kunst als Herrschaftsinstrument. Böhmen und das böhmische Reich unter den Luxemburgern im Europäischen Kontext. Berlin/München
  • Knüvener, Peter (2015): Die mittelalterlichen Kunstwerke des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. Berlin / Salzwedel, Kat. 4-01
  • Stapel, Wilhelm (1913): Der Meister des Salzwedeler Hochaltars: nebst einem Überblick über die gotischen Schnitzaltäre der Altmark. In: 40. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. S. 3-128. Salzwedel
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Object from: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.