"Drei wichtige Stilelemente bei Schuhen überdauerten mit kleinen Veränderungen annähernd vierzig Jahre. Mit Perlen bestickte Vorderblätter hatten seit den 1880ern einfache Pumps herausgeputzt. Sie waren meistens Ton in Ton, schwarze Perlen auf schwarzen, weiße Perlen auf weißen, Stahlperlen auf grauen Schuhen sowie bronzefarbene Perlen auf bronzefarbenen Ziegenlederschuhen. Geknöpfte Spangen- und Riemenschuhe tauchten erstmals in den späten 1880ern auf und blieben bis in die frühen 1930er populär, und der Louis-Absatz, der in den 1870ern wieder erschien, war der gängigste für Abendschuhe bis Mitte der 1920er. Ein perlenbestickter Spangenschuh mit Louis-Absatz ähnelte also 1925 demjenigen von 1890 ziemlich". (Lit. "Der verführerischer Schuh" von Jonathan Walford, S. 134). Spangenschuh aus Glacèleder und in zweiballiger Ausführung von Sohle und Blatt gearbeitet. Haben es aber nicht mit einer ideal-fußgerechten Leistenform zu tun. Dafür ist der Schuh zu schmal und das Vorderblatt zu langgezogen. Pumps zeigen einem runden Blattausschnitt und zwei über den Rist geführte, am Fersenteil angeschnittene Spangen mit außenseitigem Knopfverschluss. Auf dem Vorderblatt Perlenmuster mit floralen Andeutungen. Innen mit weißen Leder und Leinen (Vorderblatt) abgefüttert. Auf dem Futterleder handschriftlicher Eintrag "BB 16297 …". Ferse mit einer Kappe verstärkt. Die Laufsohle ist an der Spitze abgerundet und im Gelenk folgende Zahlen "102", "62" eingeprägt. Der stark nach innen gezogene, taillierte Absatz mit Schaftleder ummantelt. Einen Farbkontrast kreieren die dunkelbraun gefärbten Ränder der Ledersohle und der breite Oberfleck. Ein Schuh wiegt 162 g.
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