Johann Anton Ramboux wurde in Trier, Paris und München ausgebildet und arbeitete in Rom im Kreis der Deutschrömer. Er war bedeutender Chronist der Trierer Baudenkmäler und ein Porträtist des Bürgertums. Ab 1844 war er Konservator des Kölner Wallraf-Richartz-Museums.
Der Weingutbesitzer Matthias Joseph Hayn beauftragte Ramboux mit einem Freskenzyklus für den Festsaal seines Hauses in der Dietrichstraße in Trier, welches 1828 vollendet wurde. Die verschiedende Szenen zeigen das Leben mit dem Weinbau und bei der Jagd. Das Fresko „Heimkehr von der Weinlese (Oberemmeler Hof an der Saar)“ ist auch unter dem Titel „Die Einbringung des letzten Fuders“ bekannt.
Das Fragment gehörte zu einem der bedeutendsten Werke romantischer Wandmalerei und ist zugleich eines der wichtigsten Beispiel der Genre-Wandmalerei in Trier. Der Festsaal wurde um 1890 und nochmals 1929 unterteilt und dabei große Teile der Wandmalerei zerstört. Dieses einzig erhaltene Fragment wurde 1937 von einem Kölner Restaurator abgenommen und auf einen neuen Untergrund übertragen. 1970 wurde das Hayn’sche Haus (zu dieser Zeit im Besitz von Nikolaus Koch) komplett abgerissen.
Die fröhliche, ausgelassene Stimmung nach getaner Arbeit kommt bei den Winzern in den ausgreifenden Bewegungen ihrer Arme zum Ausdruck. Gemaltes Architektursystem mit scheinbarem Ausblick in die Landschaft konnte Ramboux bei den römischen Fresken Raffaels kennen lernen. Reproduktionen dieser Fresken, die der Trierer Maler Willy Laros 1926/27 als Ölgemälde angefertigt hatte, hingen bis 1941 in der Probierstube des Deutschen Weinmuseums im Augustinerhof.
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