Matthias Leberecht Caspar Gleim (1725-1783), Oberamtmann in Nauen, war ein jüngerer Bruder des Dichters und Halberstädter Domsekretärs Johann Wilhelm Ludwig Gleim. In dessen Freundschaftstempel war er in zwei Brustbildern vertreten, beide entstanden im Jahr 1778, das eine gemalt von Christian Friedrich Reinhold Lisiewski (verschollen), das andere von dessen Schwester Anna Dorothea Therbusch.
Die vorliegende Rötelzeichnung, ein ausgeschnittenes und auf einen Papierbogen aufgeklebtes Profil, steht im Ausdruck dem Porträt der Therbusch nahe und mag ebenfalls von ihrer Hand stammen.
Die Notizen des Sammlers Chr. Fr. Bernhard Augustin zu diesem Blatt lauten:
"Mathias Leberecht Caspar Gleim
Kön. Preuss. Oberamtmann des Domänenamtes Nauen zu Berge.
Mitbegründer der Gleimschen Familienstiftung
aus der Canonicus Joh. Wilh. Ludw. Gleim Nachlasse im Oct. 1846 vom Herrn Lehrer Elis erkauft und dieser Sammlung geschenkt.
Er ward geboren zu Ermslebenam 19 Mai 1725 und starb am 16 December 1783. Sein Vater Johann Laurentius Gleim war Obereinnehmer des Ermsleber und und Aschersleber Kreises, seine Mutter Anna Gertrud geb. Peil. Mit seinen beiden älteren Brüdern, dem Canonieur zu Walbeck und Domsekretär Johann Wilh. Ludw. Gleim (geb. 2 Apr. 1719. gest. 18 Febr. 1809) und Daniel Conrad Vollrath Gleim, Kaufmann zu Magdeburg (geb. 1729 gest. 1785) gründete er unterm 15 Juni 1781 die von Friedrich bereits unterm 16. Jan. 1781 genehmigte Familienstiftung wozu aus seinem Nachlasse 10000[…] Gold gezahlt wurden"
Das Blatt ist sehr wahrscheinlich identisch mit XX.091 des Nachlassverzeichnisses Gleims von 1803 und IV.203 des Inventars der Sammlungen von 1810/20. Im Anhang von Körte 1811 unter Nachtrag Nr. 203, 124.
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