Heft 4 von vier Heften mit Aufzeichnungen regionaler Ereignisse aus dem Blickwinkel eines einheimischen Beobachters. Dessen besonderes Interesse galt dem Havelberger Interniertenlager, welches kurz nach Kriegsbeginn zunächst in einer Ziegelei eingerichtet und im Frühjahr 1915 nicht weit vom Havelberger Dom für 10.000 Gefangene aufgebaut wurde. Adolf Werner spähte über die Absperrungen, nutzte den "Tag der offenen Tür" und fragte Wachleute aus. Der Lehrer im Ruhestand zitierte Presse und Mitbürger, skizzierte Lagepläne und beschrieb die Einrichtung der Baracken.
Beim Ausbruch von Flecktyphus befürchtete er eine Übertragung auf die Havelberger Bevölkerung. Die Seuche forderte mehr als 500 Tote unter den gefangenen Männern, Frauen und Kindern. Im September 1915 verstarb der Chronist. Fotografien des Lagers im Archiv des Museums belegen seine Notizen und ergänzen manches, was er nicht mehr zu schildern vermochte.
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