Funktionsmodell Tierproduktion / Stallanlage

Das Modell dieser Stallanlage wurde für die Landwirtschaftsausstellung der DDR „agra“ durch die DEWAG Modellbau Leipzig entwickelt und hergestellt.
Dieses Modell zur Tierhaltung zeigt eine industrielle Tierproduktionsanlage für Rinder. Es handelt sich hierbei um eine Rindermastanlage mit zwei Ställen, Futtervorratsgebäuden mit Futterküche, Sozialräumen, Güllelager und Festmistlagerhalle.
Die Ställe sind in ihrer Ausstattung unterschiedlich konzeptioniert. Der erste Stall ist ein Anbindestall in Längsreihenaufstallung mit Mittellangstand und Scherenfressgitter. Der Mittellangstand ist durch verschließbare Fressgitter gekennzeichnet, die Krippe und Standfläche voneinander trennen. Nach erfolgter Beschickung der Krippen wird das Gitter zu den Fresszeiten geöffnet, sodass die Tiere das Futter aufnehmen können. Die Anbindung erfolgt durch Ketten, die nicht starr befestigt sein dürfen, sondern am Fressgitter auf- und abgleiten können. Trotz kurzer Ketten ist damit eine Vor- und Rückwärtsbewegung der Tiere ermöglicht. Außerhalb der Fresszeiten ist das Gitter geschlossen. Damit zwingt man die Tiere bis an die Kotstufe zurückzutreten und den Kot vorwiegend auf die Kotplatte abzusetzen. Während des Fressens gelangt jedoch ein Teil des Kotes auf den hinteren Teil der Standfläche. Ein Sauberhalten der Tiere ist dadurch erschwert. Deshalb muss im Mittellangstand eingestreut werden.
Der zweite Stall ist ebenfalls ein Anbindestall in Längsreihenaufstallung. Es handelt sich hier jedoch um Kurzstände mit Grabener Kette. Kurzstände eignen sich für die strohsparende oder strohlose Aufstallung. Die kurze Anbindung und eine verkürzte Standfläche sind dafür kennzeichnend. Das Prinzip des Kurzstandes besteht darin, dass auf Grund der Abmessungen von Stand- bzw. Liegefläche und der zugehörigen Anbindevorrichtung die Tiere Kot und Harn auf die tiefer liegenden Kotgitter absetzen. Dadurch wird die Liegefläche nur geringfügig verschmutzt, sodass bei einstreuloser Haltung der Tiere auf Gummimatten fast keine Handarbeit beim Entmisten notwendig ist.
Die Fütterung kann in beiden Ställen mobil mechanisiert durch Futterverteilungswagen oder stationär mechanisiert durch Futterbänder erfolgen.
Die Entmistung erfolgt in beiden Ställen mobil mechanisiert durch die Verwendung eines Schiebeschildes.
Die Gülle wird dann mit Stroh vermischt und im Festmistlager eingelagert.

Das Modell ist ein Funktionsmodell mit elektrischer Standortanzeige. Die Beschriftung erfolgte in ungarisch.