Die schwere Schale aus grünem Pressglas hat leicht konvex gewölbte Wandungen, die von außen mit einem geriffelten Muster aus konzentrischen Kreisen gestaltet ist. Von innen ist die Schale glatt. Auf der Unterseite befindet sich ein leicht abgesetzter Standring. Im Glas sind eingefangene Blasen zu erkennen.
Erich Müller, später auch durch seine Arbeit mit Margarete Jahny bekannt, war von 1946 bis 1952 Zeichner in der Glashütte Fürstenberg (Oder).
Das Siedlergeschirr wurde insbesondere für den Neubeginn von Flüchtlingen und Vertriebenen des II. Weltkriegs entwickelt. Es gehörte zu den Produkten, mit der das Glaswerk in Fürstenberg nach seiner Stilllegung im Zweiten Weltkrieg seinen Betrieb wieder aufnahm. Müller überspielte die Glasfehler, die aus den zu jener Zeit noch unzureichenden Rohstofflieferungen und Fabrikationsbedingungen resultierten, durch das schlichte Rillendekor. Ähnliches Pressglasgeschirr entwarf Wilhelm Wagenfeld bereits Mitte der 1930er Jahre für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG), dem damaligen Mutterkonzern des Fürstenberger Glaswerks.
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