Dieses Modell wurde zur Anschauung eines Flüssigdüngerlagers entwickelt.
Ein solches Lager ist Bestandteil eines Agrochemischen Zentrums (ACZ). Diese Zentren wurden durch die Einführung von industriemäßigen Organisationsformen bei der Chemisierung der Landwirtschaft aufgebaut. Sie dienten als zwischenbetriebliche Einrichtungen von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), volkseigenen Gütern (VEG) und kooperativen Abteilungen der Pflanzenproduktion (KAP). Zur Durchsetzung industrieller Methoden in der Pflanzenproduktion hatten sie die Aufgabe Transport, Umschlag und Lagerung, auch TUL-Prozess genannt, von Mineraldüngemitteln, Flüssigdüngemitteln sowie die Zwischenlagerung von Pflanzenschutzmitteln zu übernehmen. Bei diesem Modell handelt es sich um ein Düngerlager mit vier offenen Behältern mit je 400 t Fassungsvermögen. Solche Behälter wurden einerseits für Ammoniakwasser bzw., bei korrosionsfreien Behältern, für Ammoniakat verwandt. Ammoniakwasser wird durch die Sättigung von Wasser mit gasförmigem Ammoniak zu einer Konzentration von 25 % erzeugt. Ammoniakate entstehen, indem zum Ammoniakwasser leichtlösliche Stickstoffverbindungen, wie Harnstoff, Natronsalpeter oder Ammonsalpeter zugeführt werden. Diese Stoffe wurden in druckfreien Behältern gelagert und transportiert, wobei verflüssigter Ammoniak in Druckbehältern gelagert werden muss.
Dieses Modell zeigt weiterhin einen Gleisanschluss mit Kesselwagen und eine Straßenanbindung mit einem Traktor und Tankwagen. Diese Anbindung war notwendig, damit ein reibungsloser Fahrverkehr und ein koordinierter Nachschub des Düngers gewährleistet werden konnte.
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