Das Ölgemälde von Alexander Mohr zeigt eine Figurengruppe mit drei Personen in halbfiguriger Darstellung. Auf einer Stufe vor einem in der Senkrechten zweigeteilten Hintergrund sitzt rechts eine junge Frau mit mittellangen blonden Haaren. Sie ist bekleidet mit einer schwarzen, mit hellen Stickereien verzierten und mit rotem Stoff gefütterten Trachtenjacke und einem blauem Rock, in ihren Händen hält sie einen goldbraunen Henkelkrug. An sie lehnt sich eine zweite junge Frau mit langen braunen Haaren, großen dunklen Augen und goldenen Ohrringen an, die ein langes weißes, tief ausgeschnittenes Kleid trägt und mit ihrer linken Hand rot blühende Blumen vor ihrem Körper hält, während sie ihre rechte Hand mit angewinkeltem Arm geöffnet nach oben streckt ("Zigeunerin"?). Zur Rechten dieser Frau und von ihr leicht verdeckt ist ein ebenfalls sitzender, offensichtlich blinder Bettlerjunge mit leerem Blick dargestellt. Bekleidet ist er mit einem zerrissenen roten Hemd und einer hellen Hose. In seinen Händen hält er einen langen Stock mit geschwungenem Griff. Die rechte untere Bildecke füllen ein Weinblatt und eine Weinranke aus.
Alexander Mohr zählt zu den Künstlern der so genannten »Verschollenen Generation«. Er wurde 1892 geboren und starb 1974 in seinem letzten Wohnsitz in Athen. Durch ersten Mal- und Zeichenunterricht in Koblenz kam er in Kontakt mit dem Rheinischen Expressionismus, mit Henri Matisse und den Fauves in Paris. Seine erste Schaffensphase ist geprägt vom Rheinischen Expressionismus, von Kubismus, Futurismus und Surrealismus, später wandte Mohr sich der gegenständlichen Malerei mit den Schwerpunkten Landschaft, Mythologie und Porträt zu. Ausgedehnte Studienreisen führten ihn u.a. nach Italien, Spanien und Griechenland, wohin es ihn nach seiner Heirat zog.
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