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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir Freizeit/Unterhaltung/Genuß - Theater Jüdische Zeremonialobjekte sowie Objekte und Unterlagen zur jüdischen Gemeinde und jüdischen Mitbürgern [1996/0094]
Theaterplakat: "Sommerfestspiele: Urfaust, Die versunkene Glocke …"; Hardenburg, Rosa Maas (Stadtmuseum Bad Dürkheim, Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stadtmuseum Bad Dürkheim, Museumsgesellschaft Bad Dürkheim e.V. / Stork, Karl (CC BY-NC-SA)
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Sommerfestspiele: Urfaust, Die versunkene Glocke, Der Geiger von Gmünd

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Description

Theaterplakat der Sommer-Festspiele Bad Dürkheim-Hardenburg von Rosa Maas für die Stücke: "Urfaust", "Die versunkene Glocke" und "Der Geiger von Gmünd" gedruckt vermutlich um 1925, da die Limburg als Spielstätte nicht mehr genannt wird.

Inspiriert von Freilichtaufführungen im Naturtheater des Pariser Bois de Boulogne, rief Rosa Maas 1909 die »Sommerfestspiele Bad Dürkheim–Limburg–Hardenburg« ins Leben, die sich rasch zu einem großen Erfolg entwickelten. Die Aufführungen vor den Kulissen der historischen Ruinen wurden
sowohl vom einheimischen Publikum als auch von den Kurgästen sehr gut angenommen.
Maas war dabei verantwortlich für die Organisation und die Inszenierungen, sie gab Anstoß für neue Stücke und trat in verschiedenen Rollen selbst auf. Erwirtschaftete Überschüsse wurden zur Unterstützung der Familien notleidender Künstler verwendet. Durch ihre alten Kontakte kamen auch Schauspieler aus ganz Deutschland nach Bad Dürkheim.
Dem anfänglichen Erfolg setzte der Erste Weltkrieg ein Ende. 1917 kam es aufgrund der Einberufung zu Engpässen bei der männlichen Besetzung. Der Spielplan musste erheblich reduziert werden. Zu vielen Veranstaltungen lud man unentgeltlich Verwundete aus den umliegenden Lazaretten ein.
Gemeinsam mit ihrer Schwester Johanna führte Rosa Maas die Festspiele in den Krisenzeiten der Weimarer Republik weiter.
Zurückgehende Besucherzahlen und schlechte Kritiken, zum Teil anonym verfasst, brachten das Unternehmen jedoch bald in wirtschaftliche Schwierigkeiten.
Zum Jahr 1926 reservierte die Kurverwaltung die Limburg für das »Landestheater für Pfalz und Saargebiet«, das überregional zahlreiche lokale Bühnen bespielte. Damit war dem Projekt ein großer Teil seiner wirtschaftlichen Grundlage entzogen. Nach der Saison 1925 sah Rosa Maas sich daher gezwungen, den Spielbetrieb einzustellen.
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde auch das Haus von Rosa Maas verwüstet. Beim Versuch den Mob von der Zerstörung ihres Eigentums abzuhalten wurde Rosa Maas vorübergehend verhaftet. Ab dem April 1939 diente ihr Anwesen zur zwangsweisen Einquartierung anderer jüdischer Familien, die ihre eigenen Häuser hatten verlassen müssen.
Um der Deportation nach Gurs im Rahmen der »WagnerBürckel-Aktion« im Oktober 1940 zu entgehen, wurde Rosa Maas als nicht transportfähig ins Jüdische Krankenhaus nach Mannheim gebracht, wo sie im Jahr darauf verstarben.

Festgestellt am: 20.06.2008

Material/Technique

Papier, grün; schwarz / bedruckt

Measurements

Länge: 45,5 cm, Breite: 29,5 cm, Stückzahl: 1

Literature

  • Horst O. Hermanni (1996): Rosa Maas, Die Prinzipalin - Ein jüdisches Schicksal vom Kaiserreich über die Weimarer Republik bis zur Diktatur des Dritten Reiches. Mannheim, abgebildet Seite 93
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Stadtmuseum Bad Dürkheim im Kulturzentrum Haus Catoir

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