Das Hüftbild der Dame fast en face mit frischem Inkarnat und alterslosen Zügen fällt durch die strenge dunkle Tracht auf, die von altertümlicher Würde zeugt und zusammen mit dem Buch in der Hand – wohl einem Gesang- oder Erbauungsbuch – ein den geistlichen Dingen zugewandtes Leben signalisiert. Das schwarze Kleid, unter dem weiße gerüschte Ärmel hervorschauen, der weiße transparente Umlegekragen und die schwarze Kopfbedeckung mit dem Spitzeneinsatz über der Stirn zitieren die Mode des 17. Jarhunderts, die im strengen Schwarzweiß der herrnhutischen Frauenkleidung ein Echo fand. Susanna Katharina von Klettenberg lebte in Frankfurt a. M. Sie war eng mit Catharina Elisabeth und auch mit Johann Wolfgang Goethe verbunden [...]. Als »schöne Seele« verklärte er sie in »Wilhelm Meisters Lehrjahren« (6. Buch, »Bekenntnisse einer schönen Seele« ). (nach: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 163)
Erworben nach 1886 (keine Details dokumentiert).
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