museum-digital
CTRL + Y
en
Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg Schuhbau Herrenschuhe [VI 3316 a.-d. D]
Anschauungsmodell Schuhbau: Herrenschnürschuh, Größe 40 (Museum Weißenfels CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Weißenfels / Mike Sachse (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Previous<- Next->

Anschauungsmodell Schuhbau: Herrenschnürschuh, Größe 40

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Dieses Anschauungsmodell eines Herrenschnürschuhs gelangte 2018 aus dem Schuhmacher-Museum Ladbergen (Münsterland) in die Weißenfelser Sammlung. Das Museum war 1996 durch den Schuhmachermeister Fritz Lubahn gegründet worden und musste von ihm 2017 aus Altersgründen aufgegeben werden.
Zum Grundstock jenes Museums zählten u. a. zahlreiche Werkzeuge und Halbfabrikate aus der ehemaligen Meisterwerkstatt von Fritz Lubahn bzw. von dessen Vater, die die verschiedenen Arbeitsschritte der Schuhherstellung verdeutlichten.
Dazu gehörte auch dieses Anschauungsmodell für den Aufbau eines Herrenschnürschuhs, welches
einige der ersten Arbeitsschritte des eigentlichen Schuhbaus bei handgefertigten Schuhen zeigt.

Es besteht aus einem Keilleisten (links) für einen Herrenschuh in Größe 40, einer Brandsohle ohne Einstechdamm, der jeweils inneren Vorder- und Hinterkappe sowie dem bereits gefütterten Schaft.
Auf dem Leisten ist die Brandsohle bereits mit wenigen, nachträglich umgebogenen Nägeln fixiert. Die jeweils raue Seite des Leders blieb sichtbar, während die glatte Seite später im Schuhinnern liegen würde.
Im nächsten Arbeitsgang würden die hier bereits aufgelegte jeweils innere Vorder- und Hinterkappe mit zahlreichen Nägeln fixiert, der Schaft gezwickt, d. h. auf dem Leisten mit Nägeln fixiert, und schließlich mit der Brandsohle vernäht oder verklebt.

Der Keilleisten wurde aus Eichenholz gefertigt. Er besitzt eine durchgehende horizontale Bohrung in der Fersenpartie, eine nicht durchgängige auf der Innenseite des Keils sowie eine weitere (senkrechte) für den Fixierbolzen, der üblicherweise den Keil mit dem Unterteil des Leistens verbindet. (Hier fehlt er.) Die beiden horizontalen Bohrungen erleichtern später das sogen. "Ausleisten", d. h. das Herausziehen des Leistens aus dem fertigen Schuh, welches in der Regel mittels des am Beinriemen angebrachten Eisenhakens erfolgt.
Auf dem Kammbogen finden sich die geprägte Größenangabe "40" sowie (darunter) eine "0". Nagelspuren zeugen von einer bereits mehrfachen Nutzung des Leistens.

Der Schaft besteht im Obermaterial aus schwarzem Kalbsleder und wurde im Derbyschnitt gearbeitet. Die Verbindungsnaht der Hinterteile wird von einem Hinterriemen verdeckt. Die geschlossene Schnürung erfolgt über fünf Rundösenpaare und schwarze Baumwollrundsenkel. Das Vorderblatt ist mit einem leichten Baumwollstoff mit aufgedruckter Tarnmusterung (Bundfarbenaufdruck/Splittertarn) gefüttert, die Hinterteile mit weichem, naturfarbenem Glattleder.

Dieses Anschauungsmodell wurde sicherlich von Fritz Lubahn selbst hergestellt.

Material/Technique

Holz, Leder, Stahl, Baumwolle

Measurements

Leisten: L ca. 27 cm; H (Ferse) ca. 7 cm

Map
Created Created
1996
Lubahn, Fritz
Ladbergen
Was used Was used
1996
Schuhmachermuseum Ladbergen
Ladbergen
1995 2019
Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Object from: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Im Juni 1874 wurde in der Stadt Weißenfels der Verein für Natur- und Altertumskunde durch Honoratioren der Stadt gegründet. Nachdem anfangs fast...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.