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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Neuzeit (Sammlungsausstellung) [HM_0259]
Marmorbüste: Selbstbildnis des Peter Anton von Verschaffelt (Historisches Museum der Pfalz, Speyer CC BY-NC-ND)
Provenance/Rights: Historisches Museum der Pfalz, Speyer / Peter Haag-Kirchner, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Marmorbüste: Selbstbildnis des Peter Anton von Verschaffelt

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Description

Selbstbildnis-Büste Peter Anton von Verschaffelt in späteren Jahren, wohl um 1785 entstanden. Über basisartigem Postament und quadratischer Platte erhebt sich die eigentliche Büste. Zu dem Werk soll in Mannheim ein Tonmodell existiert haben, das allerdings als verschollen gilt. Die Büste wurde 1874 vom Historischen Verein der Pfalz aus dem Nachlass von Hofapotheker Wahle in Mannheim erworben. Die mit Bildnissen übereinstimmenden Gesichtszüge Verschaffelts, die großzügige Gestaltung des Bildwerks und der altertümlich breite Büstenausschnitt sprechen (so u.a. Eva Zimmermann in: Barock in Baden-Württemberg, Bd. 1, Seite 81) für ein Selbstporträt. Ziel der Darstellung war eine größtmögliche Natürlichkeit und Lebendigkeit des Ausdrucks. Betonung des Privaten durch unrepräsentative Hauskleidung.

Der aus dem damals südniederländischen Flandern stammende Bildhauer gehört zu den international anerkannten Künstlern seiner Zeit. Am 8. Mai 1710 wurde er als Enkel eines Bildhauers in Gent geboren. 1728 kam er nach Paris, wo er an der Akademie 1734 und 1736 dreimal mit einer Medaille ausgezeichnet wurde. Porträtbüsten galten dort als besonders bedeutende künstlerische Aufgabe. Verschaffelt war in Paris u.a. auch als Gehilfe Edme Bouchardons tätig. 1737 ging er nach Rom. Dort fertigte er das Modell für den riesigen Bronzeengel auf der Engelsburg. Verschaffelts pathetische Formensprache hat seinen Ursprung im italienischen Hoch- und Spätbarock. Über London gelangte er 1752 nach Mannheim an den Hof des Kurfürsten Carl Theodor. Er wurde dort nach dem Tode Paul Egells Hofbildhauer und blieb es bis zu seinem Lebensende am 5. April 1793. Verschaffelt begann in Mannheim mit der bildnerischen Ausstattung der Jesuitenkirche, 1754-56 entstand das Giebelrelief für die Schlossbibliothek. Für das 1756 begonnene Schloss Benrath bei Düsseldorf schuf er die Bauplastik und Statuen für den Park. In den 60er und 70er Jahren arbeitete er für den Schwetzinger Schlosspark: Vasen, Obelisken, die zwei Hirschgruppen, die Flussgötter Rhein und Donau und den Apoll. Im Rittersaal des Mannheimer Schlosses stammen von seiner Hand die beiden Statuen des Kurfürstenpaares. Als Architekt errichtete er die Wallfahrtskirche Oggersheim und für Carl Theodors illegitime Kinder das Palais Bretzenheim 1782-88 in Mannheim. Die Mannheimer Zeichnungsakademie verdankt Verschaffelt ihre Entstehung. 1756 entstand sie als „Academie de Sculpture". 1769 erhält sie eine eigene Skulpturensammlung. [Franz-Xaver Portenlänger, Ludger Tekampe]

Material/Technique

Carrara-Marmor

Measurements

67 x 52,4 x 26,5 cm

Literature

  • Leitmeyer, Wolfgang; Portenlänger, Franz-Xaver; Tekampe, Ludger (1995): Die Neuzeit (Sammlungskatalog Historisches Museum der Pfalz). Speyer, S. 20 f.
  • Wieczorek, Alfried; Probst, Hansjörg; Koenig, Wieland (Hrsg) (1999): Lebenslust und Frömmigkeit. Kurfürst Carl Theodor (1724-1799) zwischen Barock und Aufklärung. Katalog. Regensburg, Bd. 2 Nr. 5.3.3
Historisches Museum der Pfalz - Speyer

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Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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