Umgeben von Kunststudenten, sendet die Göttin Athene mit einem Spiegel ihre Strahlen zu Personifikationen der Architektur, Malerei und Bildhauerkunst. Das Licht der Weisheit bringt diese, wie der überlieferte Titel lautet, zur „Blüte der Kunst“. Rechts oben in den Wolken ist Phöbus mit dem Sonnenwagen dargestellt, wie ihn im Jahr 1808 auch Ferdinand Hartmann für Heinrich von Kleists Zeitschrift „Phöbus“ über der Silhouette Dresdens wählen sollte. Neben den Figuren in antikisch lockeren Gewändern vervollständigt eine Vase im neuesten Geschmack das Blatt. Das Licht der Aufklärung und das Leuchten einer neuen Kunstepoche sind hier in einer auf spätbarocke Weise übereinandergetürmten, ansonsten klassizistisch anmutenden Allegorie gebündelt. Mit dieser 1794 in Kupfer gestochenen Erfindung huldigte Schenau der bis dahin gelungenen Kunstförderung in Sachsen, und dies schloss zugleich eine Erwartung an andauernde Förderung der Künste und ihrer Institutionen ein.
(Text gekürzt nach: Anke Fröhlich-Schauseil)
de