Das Blatt ist sowohl thematisch als auch in seiner Durchführung für Zille sehr ungewöhnlich.
Zwei dunkle Gestalten mit Schiebermütze stehen Rücken an Rücken auf einer Freifläche inmitten des Stadtparkes und richten ihre Handfeuerwaffen auf ein Dutzend Abendspaziergänger, die mit erhobenen Händen auf den wie im Zirkusrondell angeordneten Bänken sitzen müssen. Die Beschriftung "Hände hoch!!" erklärt die Situation. Die Passanten werden auf einem Abendspaziergang ihrer Geldbörsen und Brieftaschen, ihrer Uhren und ihres Schmucks beraubt.
Zille übt hier dezidiert offene Kritik an den Begleitumständen, die die verfallende Staatlichkeit im Gefolge des Ersten Weltkrieges mit sich gebracht hatte. Als Konsequenz ohnmächtiger öffentlicher Ordnungskräfte organisiert sich die Berliner Unterwelt der 1920er Jahre in klar strukturierten Ringvereinen. Die hieraus resultierende Bedrohung für die Bürger wird in diesem sehr düsteren, von Schwarztönen dominierten Blatt ausgedrückt.
Die für Zille ungewöhnliche Wahl eines ernsten, gewalttätigen Moments wird durch die für den Künstler untypische stilistische Ausführung gesteigert: Alle Figuren sind diffus und unscharf gehalten, bei keiner ist das Gesicht zu erkennen. Auch die in anderen Bildern stets in allen Einzelheiten dargestellte Umgebung ist hier nur undeutlich zu erkennen.
Zilles strich- und konturbezogene Arbeitsweise weicht der flüchtigen Schraffur mit schwarzem Kreidestift, wobei der Vollmond als Lichtquelle kontrastiert. Der Bildtitel, mit dem prinzipiell eine laue Frühlingsnacht assoziiert wird, verstärkt den Gegensatz zwischen Anspruch und Realität und verschärft die Kritik.
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