Kastenkaltmangel (umgangssprachlich Rolle oder Wäscherolle) mit Handkurbel- und Elektromotorbetrieb.
Motor: BBC, 0,37 Kw, Baujahr: um 1920
Hersteller: Firma F. Heinrich, Berlin O27, Alexanderstraße 28
Ab dem 19. Jahrhundert wurden Kaltmangeln zum Glätten von Wäsche verwendet. Das Besondere an dieser funktionstüchtigen Mangel ist ihr Eisengussgestell, im Gegensatz zu den meisten Kaltmangeln, die ein Gestell aus Hartholz haben. Der Kasten wird mit etwa einer Tonne Steinen beschwert. Durch den hierdurch erzeugten hohen Druck kann die Wäsche, die auf den darunter liegenden hölzernen Docken (oder Doggen, auch Kaulen genannt) eingerollt ist - geschützt durch ein Rolltuch - beim Hin- und Herrollen besser geglättet werden, als mit jeder anderen Methode. Die Bestückung mit den Kaulen erfolgte über zwei sich wechselseitig öffnende Schutzgitter. Eine spezielle Mechanik ermöglichte das Öffnen erst bei Anhalten des Kastens auf der jeweils anderen Maschinenseite. Das Rollen bzw. Mangeln erfolgte kalt mit leicht angefeuchteter Wäsche. Später kamen dann für den gewerbsmäßigen Betrieb auch Heißmangeln in Gebrauch.
Mangeln in dieser Größe wurden ausschließlich gewerblich genutzt. Die Mangel stand bis 1994 im Keller eines Mietshauses aus den 1950er Jahren in Berlin Spandau. Ein identisches Modell hat jedoch bis zur Kriegszerstörung auch in Teltow, und zwar bei „Seifen-Losch“ in der Berliner Straße gestanden.
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