Von diesem Messer sind nur die Klinge mit Heftverstärkung und ein Teil der Griffangel erhalten. Die Länge der Klinge beträgt 14,3 cm, die Schneide ist korrodiert. Der Klingenrücken fällt ab der Mitte leicht ab. An der höchsten Stelle hat die Klinge eine maximale Breite von 1,6 cm. Im vorderen Teil der Klinge befindet sich eine lilienförmige Silbertauschierung. Dafür wurde in eine Vertiefung, der sogenannten «Klingenmarke», ein silberfarbenes Metall oder eine Metalllegierung eingelassen. Auffällig ist hier die Lage der Tauschierung, denn in der Regel befinden sie sich am hinteren Klingenende. Das Heft des Messers besteht aus sechsseitigen hintereinander aufgereihten Plättchen. Zwischen jeweils drei Buntmetallplättchen wurden abwechselnd Plättchen aus Knochen aufgeschoben. Die Abstände zwischen den einzelnen Plättchen lassen ehemals vorhanden gewesene Zwischeneinlagen aus organischem Material vermuten.
Diese Messer, vom sogenannten Typ der "Griffplättchenmesser", waren hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert verbreitet.
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