Der Komplex Wilhelmplatz 15-20 (heute Platz der Einheit 8-14) wurde 1767 nach Entwurf von Carl von Gontard errichtet. Vorbild war der unausgeführte Entwurf eines Pariser Rathauskomplexes von Robert Pitrou. Dessen Zeichnung hatte Friedrich II. gefallen und sie für die Nordseite der Nauenschen Plantage, des späteren Wilhelmplatzes bestimmt. Übernommen wurden u.a. der mit Lisenen gegliederte Sockel und die ionische Kolossalordnung. Hinzu kamen fünfachsige Seitenrisalite und ein dreiachsiger Mittelrisalit mit Fronton, dazu sechs Attikastatuen der Gebrüder Wohler. Die Fassade verbarg sechs Bürgerhäuser, weswegen sie etwas gestaucht bzw. nach Manger "sehr jung" ausfiel. Um 1900 kam es zu zahlreichen Veränderungen durch Balkone, Schaufenster und Dachausbauten. Von 1926 bis zur Vertreibung 1935 hatte in der Nr. 20 der jüdische Rechtsanwalt und bekannte Fotograf Ernst Nathan (später Ernest Nash) seine Anwaltskanzlei. 1945 wurde der Komplex zerstört. Seit 1998 steht hier die Wilhelmgalerie. (Thomas Sander, 2014)
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