Die Fassade von Hohewegstraße 9 (heute Friedrich-Ebert-Straße 118) erzielt ihre Wirkung vor allem durch die Verdachungen der Fenster; im 1. Obergeschoss sind es Segmentbögen und im Geschoss darüber Dreiecke. Die Fenster liegen auf einem flachen, durchgehenden Putzfeld, was der Fassade oberhalb des Sockelgesimses einen vertikalen Zug verleiht. Mit denselben profilierten Faschen gerahmt, werden die Öffnungen in beiden Geschossen im Sturzbereich von kraftvollen Agraffen akzentuiert. Bei den Fenstern im 1. Obergeschoss sind die Agraffen von Tuchgehängen durchzogen und im 2. Obergeschoss von kleinen Blütenzweigen flankiert. Dort ist zudem unterhalb der Sohlbank jeweils eine Tuchdraperie gehängt. Die einst ruhige Wirkung der Fassade ist durch den Einbau dreier Läden ab den frühen 1890er Jahren stark beeinträchtigt. Die zu DDR-Zeiten erfolgte symmetrische Anlage der Schaufenster und Türen beruhigte zwar das Bild, erzeugte aber keine Einheit mit den Obergeschossen. (Thomas Sander, 2014)
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