Das Eckhaus Am Kanal 19/Nauener Straße 34a (heute Friedrich-Ebert-Straße 115) wurde nach Plänen Georg Christian Ungers 1783 anstelle eines Vorgängers von 1722 errichtet. Das zugehörige Grundstück gehörte seit 1749 dem Postmeister Christoph Schlinck, der es 1789 seinem Neffen, den Postmeister Paul Gottlieb Schlincke, vererbte. 1790 kaufte es das Generalpostamt in Berlin. Der Bau mit neun auf sieben Achsen besaß eine korinthische Kolossalordnung. Die Reliefs über dem Erdgeschoss symbolisierten Putten bei der "Postarbeit" und die Statuen auf der Attika zum Kanal die vier Erdteile (ohne Australien) und zum Platz Gott Merkur und einen geflügelten Genius (vermutlich die Kriegspost). Ursprünglich gab es dazwischen noch Postsäulen, die jedoch bald wegen Instabilität abgetragen wurden. 1945 zerstört, wurde die Ruine 1958 beseitigt. An der Stelle stand von 1969 bis 2009 das neungeschossige "Haus des Reisen". Nun ist der Bau einer Sparkassenfiliale in Anlehnung an die "Alte Post" geplant. (Thomas Sander, 2014)
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