1770 wurde nach Entwurf Georg Christian Ungers an der Breiten Straße 10/11 (heute Breite Straße 13), Ecke Lindenstraße ein neues Haus für die Havelländischen und Zauchischen Stände errichtet. Es ersetzte ein um 1724 für diesen Zweck errichtetes, jedoch zu klein gewordenes Gebäude. Der dreigeschossige Bau mit sieben Achsen zur Breiten und drei Achsen zur Lindenstraße nahm in Erd- und 2. Obergeschoss die Wohnungen der Kreissteuereinnehmer und im 1. Obergeschoss die Tagungsräume der Landräte auf. Die Fassade weist über dem gebänderten Erdgeschoss eine korinthische Kolossalordnung auf. Im Mittelrisalit befindet sich über einer Freitreppe mit einem zierlichen Rokoko-Gitter das Portal; der Balkon darüber verfügt über ein ähnliches Gitter. Beidseitig des Frontons lagern die Abundantia (Überfluss) und die Justitia (Gerechtigkeit). Seit 1815 Wohnhaus, war das Ständehaus nach Kriegszerstörung und Restaurierung ab 1960 Bezirksheimatmuseum. Heute beherbergt es das Potsdamer Naturkundemuseum. (Thomas Sander, 2014)
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