In der Burgstraße entstanden 1770 sieben Häuser, drei auf der Nord- und vier auf der Südseite, wobei es sich bei den Häusern Burgstraße 4 und 5 um ein Doppelhaus hinter einer gemeinsamen Fassade nach Entwurf von Gontard handelte. Friedrich Mielke bezeichnet auf S. 43 seines Buches „Das Bürgerhaus in Potsdam“ die Nr. 5 als das königliche Salzmagazin; in Wirklichkeit befand sich das Magazin jedoch in der Nr. 3. Die Häuser Burgstraße 4 und 5 waren jeweils dreiachsig und hatten wohl von Anfang an im Gegensatz zu Mangers Aussage in der „Baugeschichte von Potsdam“ (Bd. 2, S. 350) drei und nicht zwei Geschosse. Die Eingänge lagen nebeneinander in der Mitte. Die Öffnungen waren in die Fassade geschnitten und mit hinterlegten Schlusssteinen geziert. Unterhalb der Fenster befanden sich Draperien in vertieften Spiegeln. Auf einem breiten Gesimsband erhoben sich im 1. Obergeschoss Rechteckfenster mit im Sturz geohrten Faschen. Darauf lagen Löwenfelle, die an Ringen aufgehängt waren. Die Fenster des 2. Obergeschosses besaßen Faschen, die unterhalb der Sohlbank geohrt waren; ansonsten war das Geschoss schmucklos. 1868 wurde die Burgstraße 4 (im Bild rechts) mit der Nr. 3 hinter einer gemeinsamen, neoklassizistischen Fassade vereinigt, nur die Nr. 5 bewahrte bis zum Schluss ihr bauzeitliches Bild. Die Häuser Nr. 3 bis 5 wurden im Krieg zerstört. (Thomas Sander, 2015)
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