Das Haus Priesterstraße 10 (heute Henning-von-Tresckow-Straße 10) wurde zwischen 1721 und 1724 für den reformierten Hofprediger Ferdinand Stosch (1688-1727) erbaut. Es besitzt sieben Achsen, zwei Geschosse und ein hohes Mansarddach. Bei dem von Hofprediger Pischon initiierten Umbau von 1805 erhielt das Haus ein Satteldach mit Fledermausgauben und zwei Seitenrisalite; im rechten befindet sich der Eingang. Die im Stil des Frühklassizismus veränderte Fassade ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele in Potsdam. Hervorzuheben sind die Akanthusfriese in den Seitenrisaliten unter- und oberhalb der Verdachungen sowie die Schuppenfriese auf den Konsolen und Gewänden. Am schönsten ist der im Brüstungsbereich des Obergeschosses zwischen die Risalite gespannte Füllhornfries. Er zeigt, wie zwei Füllhörner entweder eine Harfe als Symbol der Psalmendichtung umfassen oder einen geflügelten Frauenkopf, wohl Iris, die Überbringerin göttlicher Botschaften. Heute ist das Haus Teil des Komplexes der Polizeiinspektion Potsdam. (Thomas Sander, 2014)
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