museum-digital
CTRL + Y
en
Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg Herrenschuhe "Völkerkundliches Schuhwerk" [VI 3052 a.b. D]
Männersandalen aus Somalia (Paar) (Museum Weißenfels CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Museum Weißenfels / Mike Sachse (CC BY-NC-SA)
1 / 4 Previous<- Next->

Männersandalen aus Somalia (Paar)

Contact Cite this page Data sheet (PDF) Canonical version (record) Calculate distance to your current location Mark for comparison Graph view

Description

Dieses Paar Sandalen aus Somalia gelangte 2019 als Schenkung eines Weißenfelsers in die Sammlung. Der Spender - damals Ausbildungsleiter einer sogen. "Brigade der Freundschaft" - hatte es nach eigener Aussage 1975 von einem Nomaden auf dem Markt von Afgor, Somalia, für 100 Schilling erworben.

Die Sandalen ohne Rechts-Links-Unterscheidung sind komplett aus Leder gefertigt. Der Aufbau ähnelt dem einer Rindensandale.
Hier ist die aus mehreren Lagen aufgebaute helle Sohle in äußerst dekorativer Art mittels schmaler Lederriemen mit der Decksohle vernäht bzw. verflochten, die Riemen sind jeweils komplett durch die gesamte Sohle geflochten.
Die etwa drei Millimeter starke Decksohle ist zudem mit einem Kerbschnittdekor aufwändig verziert. Zusammen mit den sichtbaren Teilen der durchgeflochtenen schmalen Lederriemen ergeben sich drei zum Sohlenrand parallel verlaufenden Reihen mit einer Art Plattenfries. Im Mittelteil gibt es tief eingeschnittene Dreiecke, flache "Fischgräten" und im Ballenbereich nochmals zwei bogebnförmige Streifen mit dem durch eingeflochtene Riemen gebildeten "Plattenfries".
Die Oberkanten der an die oberste Zwischensohle angeschnittenen Seitenteile sind mit einen Flechtband dekoriert. In die Seitenteile ist vorn ein dachförmiger 2,2 bis 4,1 cm breiter rotbrauner, mit doppeltem Sanduhrdekor verzierter brauner Querriegel eingesetzt und per durchgeflochtenem Lederriemen fixiert. Der Querrriegel wird mittig von einer Lasche eingefasst, an welcher vorn der doppelte Zehensteg befestigt ist. Seine Enden reichen bis auf die Laufsohle.
Hinten ist ein ca. drei Zentimeter breiter und drei Millimeter starker, mit einem geprägten Zick-Zack-Muster dekorierter Fersenriemen ebenfalls in die Seitenteile eingeschnitten und mit einem durchgeflochtenen Lederband fixiert.
Die Machart der Sohle ähnelt Exemplaren aus Westafrika (vgl. S. Durian-Ress: Schuhe. Vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart; München 1991. S. 228, Abb. 336), während die angeschnittenen Seitenteile den Schuh eher nach Ostafrika verorten (vgl. ebd., S. 229, Abb. 339).

Material/Technique

Leder

Measurements

Schuhe: L 27,3 cm; B max. ca. 9 cm, H max. ca. 6 cm

Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Object from: Museum Weißenfels - Schloss Neu-Augustusburg

Im Juni 1874 wurde in der Stadt Weißenfels der Verein für Natur- und Altertumskunde durch Honoratioren der Stadt gegründet. Nachdem anfangs fast...

Contact the institution

[Last update: ]

Usage and citation

The textual information presented here is free for non-commercial usage if the source is named. (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Please name as source not only the internet representation but also the name of the museum.
Rights for the images are shown below the large images (which are accessible by clicking on the smaller images). If nothing different is mentioned there the same regulation as for textual information applies.
Any commercial usage of text or image demands communication with the museum.