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Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg Gemäldesammlung [GK I 5391]
Giordano, Luca: Der Raub der Sabinerinnen, GK I 5391. (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg / Pfauder, Wolfgang (2019) (CC BY-NC-SA)
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Der Raub der Sabinerinnen

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Description

Der römische Autor Titus Livius (59 v. Chr. - 17 n. Chr.) berichtet in seiner Geschichte Roms (Ab urbe condita) von Romulus, dem ersten römischen König. Um den Mangel an Frauen auszugleichen, der kurz nach der Gründung Roms dort herrschte, befahl er den römischen Männern während eines Kampfspiels, das sie für ihre Nachbarn, die Sabiner, veranstalteten, deren unverheiratete Frauen zu rauben. Dieser Frauenraub, der das Bestehen des frühen römischen Staates sicherte, ist ein in der Barockzeit beliebtes Thema. Auch der neapolitanische Maler Luca Giordano griff es mehrfach auf. Von dem Potsdamer Gemälde fertigte er eine zweite Version, die sich heute in der Galleria Nazionale im Palazzo Spinola in Genua befindet.

Den Angriff der Soldaten auf die Frauen zeigt Giordano an fünf Paaren, die er möglichst variantenreich gestaltet. In der Mitte der Komposition hat ein Soldat eine der Frauen mit festem Griff emporgehoben und eilt mit weitem Schritt, um seine Beute zu entführen. Vergeblich versucht sie, sich mit einer Drehbewegung, deren Heftigkeit ihr wehendes blaues Gewand anzeigt, aus dem Griff des Angreifers zu entwinden. Von dieser Gruppe ausgehend, scheinen die anderen Figuren in alle Richtungen auseinanderzustreben. Giordanos lockerer Pinselstrich und die Farbigkeit seiner Motive unterstützen den Eindruck von Bewegung.

Für seine Erfindung der zentralen Entführungsgruppe könnte Giordano Berninis Statue des Raubes der Proserpina durch Pluto als Anregung gedient haben.

Das Gemälde ist fest in die Wanddekoration der Oberen Galerie des Neuen Palais eingebaut.

Franziska Windt

Material/Technique

Öl auf Leinwand

Measurements

ohne Rahmen: Höhe: 260.00 cm Breite: 365.00 cm

Literature

  • Ferrari, Oreste / Scavizzi, Giuseppe: Luca Giordano. L'opera completa, 2 Bde., Neapel 1992.
  • Friedrich II. und die Kunst. Ausstellung zum 200. Todestag, 2 Bde., Ausstellung, Potsdam, Staatliche Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci, 1986, Potsdam 1986. , S. 96
  • Glorieux, Guillaume: À l'enseigne de Gersaint. Edme-François Gersaint, marchand d'art sur le pont Notre-Dame (1694-1750), Diss. Univ. Paris 2002, Seyssel 2002. , S. 324
  • Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam und aller daselbst befindlicher Merkwürdigkeiten, Berlin 1769.
  • Oesterreich, Matthias: Beschreibung aller Gemählde, Antiquitäten und anderer kostbarer und merkwürdiger Sachen, so in denen beyden Schlößern von Sans-Souci, wie auch in dem Schloße zu Potsdam und Charlottenburg enthalten sind, Berlin 1773, Nr. 158.
  • Savoy, Bénédicte: Kunstraub. Napoleons Konfiszierungen in Deutschland und die europäischen Folgen. Mit einem Katalog der Kunstwerke aus deutschen Sammlungen im Musée Napoléon, Wien 2011. , S. 221
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Die Hohenzollern ließen ab dem 17. Jahrhundert neben ihrer Hauptresidenz in Berlin verschiedene Schloss- und Gartenanlagen in der Havellandschaft bei...

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