Schaefers außerordentliches Interesse für verschiedene Arten der Bewegung sowie für die fantastische Kunst ist in dieser Federzeichnung auf eine heitere Weise miteinander verzahnt. Trotz der skurrilen Überzeichnung der gesamten Szenerie und der einzelnen Vögel scheint sich hier Schaefer an tatsächlichen Balzritualen aus der Tierwelt wie dem Tanz der Kraniche orientiert zu haben. Sei es die weit ausholende Schrittbewegung des vorderen rechten Vogels oder die eher kämpferische Begegnung der beiden dahinter, Schaefers genaue Beobachtungsgabe bildete dabei den Grundstock für die zeichnerische Überformung des Blattes. Bei aller Fantastik der Vögel, wie zum Beispiel die tropfenartige Ausformung der Schnäbel oder die wie Greifzangen eines Baggers angelegten Klauen, bleibt der Bezug zur realen Natur bestehen. So erinnert das kräuselnde Haupt der Vögel an die Federkrone eines Kranichs oder Pfaus. Siehe zum stilistischen Vergleich aus demselben Jahr KKA GS 2013 0501.
Ausst. (2008): Zeichnen als Lebensform. Egmont Schaefer (1908-2004) zum 100. Geburtstag. Berlin, Galerie Parterre (16.4.-18.5.2008)
Schenkung des Berliner Kabinett e.V. aus dem Nachlass Egmont Schaefer
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