Das Figurenprogramm am Eingang zu den Römischen Bädern verdeutlicht die enge persönliche Beziehung, die Kronprinz Friedrich Wilhelm (IV.) zu diesem Ort hatte, mit dem er seine Sehnsucht nach Italien verband. Er bereiste dieses Land 1828 und noch einmal 1858, diesmal mit seiner Gemahlin Elisabeth. Somit stellt die Eingangssituation der Römischen Bäder gleichermaßen Ideal und Programm dar.
Ein Wasserspiel eröffnet die Große Laube der Römischen Bäder bestehend aus einem wasserspeienden Zinkguss-Butt, 1833/34 geschaffen von Christian Daniel Rauch (1777-1857), einer Riesenmuschel als Kaskade und schließlich einem antiken Kentaurensarkophag, der als Bassin dient.
In der 1893 publizierten Schrift „Die Wasserkünste von Sans-Souci. Eine geschichtliche Entwickelung von der Zeit Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart“ des Königlichen Ober-Maschinenmeisters der Parkanlagen von Sanssouci Paul Artelt wird behauptet, diesen Sarkophag hätte Friedrich Wilhelm auf seiner ersten Italienreise in Neapel selbst ausgegraben. Wahrscheinlicher ist, dass er das halb aufgedeckten Grab bei Baiae, zu dem der Sarkophag gehörte, gesehen hat und unmittelbar oder kurze Zeit später erwarb. Bei dem antiken Werk handelt es sich um einen Marmorsarkophag, der ca. 200 n. Chr. gefertigt wurde. Es trägt im Clipeus, dem Rundschild der Römer mit gewölbter Innenfläche und breitem Rand, die Inschrift „AEMILIAE·Q· F·RVFINAE·CVRTIA·DOMITIA·HER·B·M“. Diese gibt an, dass in dem Grab Aemilia Rufina, Tochter des Quintus, beigesetzt war, und der Sarkophag durch ihre Erbin, Curtia Domitia, gestiftet wurde.
Franziska Ratajczak
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