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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.3029]
Gießhalle der Sayner Hütte, Innenansicht mit Schwenkkran (REM CC BY-NC-SA)
Provenance/Rights: REM (CC BY-NC-SA)
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Gießhalle der Sayner Hütte, Innenansicht mit Säulen und Schwenkkran

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Description

Farbfotografie. Diese Aufnahme zeigt einen Blick in die von Carl Ludwig Althans im Jahre 1830 erbaute Gießhalle der Sayner Hütte in Bendorf-Sayn (um 2008). Auf diesem Foto sind u.a. mehrere Gusssäulen und ein kugelgelagerter Konsolkran zu erkennen. Mehrere dieser kugelgelagerten Schwenkkräne waren an den Säulen des Mittelschiffs der Gießhalle befestigt, um schwere Gussstücke in die Seitenschiffe heben zu können. Die Kräne besaßen einen 4,20 Meter langen, um 360 Grad drehbaren Ausleger bei einer Hubkraft von bis zu 2,5 Tonnen.

Die historische Gießhalle, der am 27. August 2010 der Titel „Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst“ verliehen wurde, gilt als erster Industriebau mit einer tragenden Gusseisenkonstruktion. Die ursprüngliche Halle mit 24 × 29 Metern und sechs Jochen wurde im Jahr 1844 um vier Joche auf 43,30 Meter vergrößert. Das gesamte Tragwerk besteht aus Gusseisen. Die 6,5 Meter hohen Säulen mit dorischen Kapitellen tragen die gusseisernen Längs- und Querbinder und die in der Querrichtung verlaufenden Korbbogenbinder tragen die Dächer der Seitenschiffe. Durch die gesamte Halle verläuft eine Transportebene, die an den Bindern der Obergaden aufgehängt ist. Über Treppen war sie mit der Gießebene und dem Hochofen verbunden. In der Apsis der Halle stand der Hochofen, der vom Hang aus beschickt wurde sowie zwei Flammöfen. Der Rauchabzug geschah durch die verglasten Obergaden im Mittelschiff. Die Gussteile konnten mit acht an den Rundsäulen angebrachten Auslegerkränen in die Seitenschiffe transportiert werden. Den vorderen Abschluss der Gießhalle bildete eine Glaswand mit Eisenrippen im Mittelschiff und Spitzbögen in den Seitenschiffen. 1844 waren neben den vier preußischen Hüttenbeamten noch rund 170 Arbeiter beschäftigt. Die Hütte bestand aus zwei Hochöfen, je vier Flamm- und Kupolöfen, drei Zylindergebläsen, einem Bohr-, Dreh- und Schleifwerk sowie verschiedenen Nebengebäuden. Alle Maschinen wurden durch Wasserkraft angetrieben. Nach der Stilllegung der Hütte begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 durch die Rheinprovinz unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Eine anstelle der ehemaligen Glasfassade vor die Gießhalle gebaute, gemauerte Halle wurde in dieser Zeit wieder abgebrochen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schritt der Verfall so weit voran, dass um 1970 der Abbruch unausweichlich schien. Erste Schritte zur Erhaltung Gießhalle begannen 1976 durch den damaligen Eigentümer Heinrich Strüder. In den Jahren 1978–1979 konnte die Rekonstruktion der großen Westfront durchgeführt werden. Danach erfolgte in den 1980er Jahren die Sicherung der oberen und seitlichen Gebäudeteile. Nachdem die Hütte wieder in den Besitz der Stadt Bendorf übergegangen war, begann man 2012 mit Finanzmitteln von Stadt, Land und Bund eine groß angelegte Sanierung und Renovierung mit dem Ziel, das Industriedenkmal als kulturellen Veranstaltungsort nutzen und der Öffentlichkeit nach und nach zugänglich machen zu können. Am 28. April 2017 wurde das Besucherzentrum eröffnet und damit das Gelände für Besucher zugänglich, seit März 2019 kann die komplett sanierte Gießhalle mit Hochofengebäude besichtigt werden.

Material/Technique

Papier / Fotografie

Measurements

177 x 125 mm

Literature

  • Custodis, P. G. / Friedhofen, B. / Schabow, D. (2007): Sayner Hütte. Architektur, Eisenguss, Arbeit und Leben. Koblenz
  • Friedhofen, Barbara u. Stremmel, Ralf (2015): Krupp und Sayn ... eine Verbindung, die vor 150 Jahren begann. Neuwied
  • Spiegel, H. (1983): Der Eisenkunstguss der Sayner Hütte. Bendorf
Map
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Object from: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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