Wie die meisten Singvögel wurden Kohlmeisen früher, zumindest während einer Brutsaison, für treu gehalten. Inzwischen weiß man, dass Kohlmeisen gern mal fremdgehen, und zwar beide Partner. In enger Nachbarschaft wohnend, nimmt das Männchen jede Gelegenheit zur Paarung wahr. Somit werden seine Gene großflächig verteilt. Doch warum lässt sich auch das Weibchen auf Seitensprünge ein? Es legt innerhalb von 14 Tagen täglich ein Ei. Während dieser Zeit paart sich das Weibchen mehrmals, so dass auch alle Eier befruchtet werden, denn das Haltbarkeitsdatum der Spermien läuft nach 10 Tagen ab. Ist ihr Partner in dieser Zeit nicht verfügbar, paart sie sich mit einem anderen Männchen.
de