Birnenform mit durchgehendem Schaft. Der Cul-de-lampe in Form einer Halbkugel – gebildet aus gitterförmig angeordneten Behangperlenketten – besteht aus 6 Kerzenarmen, die in eine Metallscheibe am Schaft gesteckt sind. Die metallenen Tropfteller sind auf ihrer Unterseite mit kleinen facettierten Perlen verziert. Der Schaft ist verkleidet mit einer Enfilade verschiedener sechseckiger Hohlglasteile. Die Arme sind mit der Bekrönung durch gitterförmig angeordnete Behangperlenketten verbunden. Die Bekrönung ist aus gitterförmig angeordneten Behangperlenketten in der Form einer Königskrone gestaltet. Die Perlenketten bestehen aus glatten, facettiert geschliffenen und Pressglasperlen in Beerenform, möglicherweise befindet sich auch Bergkristall darunter. Der Bas-de-lustre ist eine facettiert geschliffene Hohlglaskugel.
Dieser Kronleuchter wurde 1973 von der West-Berliner Schlösserverwaltung mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie für die Ausstattung des Schlosses Charlottenburg erworben. In diesem Schloss sind in den Inventaren nie derartige Kronleuchter erwähnt. Der Raum (Vorkammer (1. Hautelisse-Kammer), R. 103), in welchem er platziert ist, war nicht für die Hängung von Kronleuchtern vorgesehen. Die Form war seit ungefähr 1670 bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts gebräuchlich. Einige der aufgereihten Perlen erinnern in ihrer Form an Beeren; möglicherweise gehören sie zu den um 1670 von Bernardo Perotto (Bernard Perrot) erfundenen Behangformen; weiterhin sehr viele, im Stil sehr unterschiedliche Behangteile, die auf unterschiedliche Provenienz und spätere Ergänzungen schließen lassen. Eine Herkunft aus einem preußischen Schloss konnte nicht nachgewiesen werden. Auch die sich auf einem Tropfteller befindliche Gravierung "C. DUTARTE M. MONFRON B. POINTE LE I JANVIER 1758" kann nicht gedeutet werden.
Käthe Klappenbach
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