"Letzte Kriegsnachrichten"

Wandanschlag in deutscher und französischer Sprache.
Veröffentlicht im von Deutschland besetzten Gebiet im Westen (wahrscheinlich Frankreich, da zweisprachig), 15. Februar 1915.

"Letzte Kriegsnachrichten.
15. Februar 1915

Grosses Hauptquartier:
Westlicher Kriegsschauplatz:

Noerdlich Pont-à-Mousson entrissen wir den Franzosen das Dorf Norroy und die westlich dieses Ortes gelegene Hoehe. 2 Offiziere und 151 Mann wurden zu Gefangenen gemacht.
In den Vogesen wurden die Ortschaften Hilsen und Obersengern gestuermt. 235 Gefangene fielen in unsere Haende.

Oestlicher Kriegsschauplatz:
An und jenseits der ostpreussischen Grenze nehmen unsere Operationen den erwarteten Verlauf.
In Polen rechts der Weichsel machten unsere Truppen in der Richtung Racionz Fortschritte. In Polen links der Weichsel keine Veraenderung.
Wien: Gestern warfen die oesterreichisch-ungarischen Truppen beim Duklapass die feindlichen Truppen und erstuermten eine Ortschaft bei Vizkoez. Der Angriff der Verbuendeten in dem mittleren Karpathenwald war erfolgreich; es wurden insgesamt 970 Gefangene gemacht.
In Suedostgalizien, suedwestlich Nadworna, und in der Bukowina fanden siegreiche Gefechte statt.
Die amerikanische Note besagt unter anderem: Die Unionsregierung wuerde den allgemeinen Gebrauch der Unionsflagge durch britische Schiffe mit grosser Besorgnis betrachten. Britische Schiffe wuerden keinen Schutz erlangen, wenn Schiffe und Leben amerikanischer Buerger ernstlich bedroht seien. Die Unionsregierung erwarte, dass die britische Regierung einen solchen Flaggenmissbrauch im deutschen Kriegsgebiet moeglichst verhindere, sonst wuerde die britische Regierung gewissermassen fuer die amerikanischen Schiffsverluste und Todesfaelle, hervorgerufen durch feindliche Angriffe, verantwortlich sein."